Die Freude am Wein und die Hingabe für den Weinbau veranlassten im Jahr 1907 sechsunddreißig Bauern aus St. Pauls, Missian, Eppan Berg und Unterrain dazu, einen gemeinschaftlichen Schritt Richtung Zukunft zu tun: Sie gründeten die Kellereigenossenschaft St. Pauls.
Im ersten Genossenschaftsjahr war Flexibilität gefragt – bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes wurde die Ernte sowohl in privaten Weinhöfen als auch im angemieteten Keller des Gasthauses „Schwarzer Adler“ untergebracht. Dann, endlich, standen den Initiatoren zwei übereinanderliegende Keller, ein Gärkeller und ein Arbeitsraum, eine Kanzlei sowie eine Kellermeister-Wohnung zur Verfügung. Innerhalb weniger Jahre schlossen sich dreißig weitere Mitglieder den Paulsner Pionieren an, die Keller wurden mit damals modernsten Maschinen ausgerüstet. Neben Engagement und Passion wurde auch Qualität zum neuen Credo. Mit den Jahrzehnten wuchs – neben der Anzahl der Mitglieder – auch die angelieferte und gelagerte Maischemenge.
Seit Mitte der 1960er-Jahre kommen die Trauben zur schonenden Weiterverarbeitung ungemostet in Bottichen oder Wannen in die Kellerei, bis dahin wurden sie meist direkt im Weinberg mit bloßen Füßen zerstampft.
Neue und modernisierte Arbeitsgeräte sowie die Erweiterung des Kellereigebäudes ermöglichten in den folgenden Jahren eine stete Weiterentwicklung und Mehrproduktion, immer unter strenger Einhaltung der Qualitätsvorgaben – bis zum jetzigen Tag. Heute gehören der geselligen Gemeinschaft der Kellerei über 200 Mitglieder aus der Landwirtschaft und gut zwei Dutzend Mitarbeiter an, die die Freude am Wein Tag für Tag gemeinsam leben.
In den alten Gemäuern unserer Kellerei werden Brücken geschlagen: von den Trauben zum fertigen Wein, vom Früher ins Heute. Jahrhundertealte Tradition und das Beste der Moderne bieten jedem unserer Weine die für ihn geeignete Behandlung – in den Tiefen der Weinkeller liegen nämlich nicht nur moderne Stahltanks, sondern auch bejahrte, große Holzfässer. Daneben reifen unsere großen Rot- und Weißweine in den kleinen Eichenfässern des Barriquekellers über Monate und Jahre zur perfekten Symbiose von Frucht und Holz. (Quelle:stpauls.wine)