Chateau Senejac, dessen Annalen bis in das 16.Jahrhundert zurückreichen, ist nach einer wechselvollen Geschichte auf dem besten Weg, einen der vorderen Plätze im Konzert der Weingüter, die bei moderatem Preis exzellente Qualität liefern, einzunehmen. Das war nicht immer so, denn unter der Ägide von Herzog Charles de Guigné, dessen Familie das Weingut seit 1860 besaß, war Senejac hauptsächlich wegen seiner Weißweine bekannt.
1999 erwarb Thierry Rustmann, der zu jener Zeit mit einer der Cordier-Töchter (Lorraire Cordier), die zugleich Miteigentümerin von Chateau Talbot in Saint-Julien war, verheiratet war, Chateau Senejac. Rustmann beendete das Weißweinkapitel und widmete sein Engagement ausschließlich der Verbesserung der Rotweine. Von den 140ha des Weinguts sind nur etwa 39 mit Reben bestockt, davon zu 48% mit Cabernet Sauvignon, zu 37% mit Merlot, zu 11% mit Cabernet Franc und zu 4% mit Petit Verdot.
Die Zeiten, als man hier, in Le-Pian-Medoc, also sehr weit südlich auf der Halbinsel Medoc, mit Karolus eine "selection parcellaire" aus den besten 3ha-Rebbeständen der Anbaufläche vinifizierte, sind glücklicherweise vorbei, denn überteuerte Extraktionsriesen gibt es ja in Saint-Emilion auf der "rechten Bordeauxseite" schon genug.