Rose aus der Provence VS Rose aus dem Languedoc
Rosé aus dem Süden – zwei Charaktere, zwei Arten zu leben
Manche Fragen kann man nicht beantworten – man kann sie nur genießen.
Wie die hier: Was schmeckt besser – Rosé aus der Provence oder aus dem Languedoc?
Die Provence flüstert. Mit zarten Farben, feinen Kräuternoten und einer Eleganz, die jeden Schluck wie einen Spaziergang in weißen Leinenhosen wirken lässt.
Der Languedoc lacht. Mit satter Frucht, sonnigem Temperament und dem lauten Versprechen, dass aus einem Glas locker drei werden können.
Warum sie so verschieden schmecken – eine kleine Reise in den Süden
Es liegt nicht nur am Namen.
Es liegt an der Sonne, am Wind, am Boden – und daran, ob eine Rebe morgens sanft wachgeküsst oder mittags bei 38 Grad leicht gegrillt wird.
In der Provence streichelt der Mistral die Trauben. Die Nächte sind kühl, die Reife langsam. Die Böden – oft Schiefer und Kalk – schenken Mineralität und Frische.
Ein Rosé wie ein Seufzer: leise, elegant, ein bisschen verführerisch.
Im Languedoc hingegen heißt es: alles auf einmal. Sonne satt, kaum Regen, rote Lehmböden und knallharte Kiesel, die die Hitze speichern wie ein Pizzaofen. Die Trauben reifen schnell, prall und süß.
Ein Rosé wie ein Sommerfest: laut, saftig, herzergreifend lebensfroh.
Zwei Typen, die du kennen solltest (oder fürchten musst)
Provence-Rosé ist der Typ, der mit Sonnenbrille, perfekt sitzendem Leinenhemd und einem Glas in der Hand auf einer Jacht steht. Er sieht mühelos gut aus, redet wenig, aber wenn, dann klingt es nach Lavendel, Charm und einer leichten Brise vom Mittelmeer.
Sein Auftritt: makellos, elegant & stilsicher.
Im Glas: eiskalt, zart duftend, nie zu laut.
Sein Motto:
> „Weniger ist mehr – solange es edel aussieht.“
Languedoc-Rosé? Der kommt zu spät, lacht zu laut und hat wahrscheinlich schon den ersten Fleck auf dem Hemdchen. Er bringt die halbe Nachbarschaft mit und eine Antipasti-Platte, die so groß ist, dass sie fast an ein Buffet erinnert.
Sein Auftritt: charmant, ein bisschen chaotisch, immer herzlich.
Sein Drink: üppig, sonnenverwöhnt, nicht dafür gemacht, still zu sein.
Sein Motto:
> „Weniger ist langweilig. Gieß nach.“
Beide meinen es gut. Der eine mit Stil, der andere mit Stimmung.
Entscheide selbst, ob du heute seufzen oder lachen willst.
Verkorkt, verplappert, verzaubert – bis zum nächsten Glas.
- Eure Yvonne ♥ -
Hier warten Flaschen darauf, nicht nur verkostet, sondern erlebt zu werden.
❝ gut zu WEINwissen
⌘ Rosé ist echtes Weinhandwerk.
Echter Rosé entsteht durch Direktpressung oder kurze Maischestandzeit. Kein Resteverwertungsprojekt – sondern präzises Handwerk zwischen Weiß- und Rotweinwelt.
❤︎ Farbe = Stil, nicht Qualität.
Blass oder kräftig – die Farbe entsteht durch Rebsorte, Technik und Winzerstil. Provence mag’s hell, Languedoc trägt kräftiger auf.
☼ Klimafaktor entscheidend:
Mistral und Mittelmeer in der Provence sorgen für Frische und Säure.
Languedoc liebt es heiß – das gibt satte Aromen, mehr Fülle und weniger Zurückhaltung.
⚘. Gärung unter 18 Grad – sonst wird’s Kompott.
Rosé braucht kühle Vergärung. Sonst schmeckt’s nach Marmelade und nicht nach Sommer.
❝ gut zu WEINwissen – Rosé-Rebsorten entschlüsselt
☼ Grenache – der Sonnenträger
Saftig, weich, reif – Grenache (in Frankreich oft Grenache Noir) ist die Basis vieler südfranzösischer Rosés.
Typisch: rote Beeren, wenig Tannin, viel Wärme im Glas.
- Herkunft: Spanien (Garnacha), heute weltberühmt in Südfrankreich
- Wichtigste Basisrebsorte für Rosé AOP Côtes de Provence und Languedoc
- Gibt Fruchtfülle und Alkohol (typisch 13–14 % Vol.)
☼ Cinsault – der Feingeist
Bringt Leichtigkeit, Eleganz und Frische ins Spiel.
Ohne Cinsault wäre Rosé oft zu schwer oder zu breit – er schenkt ihm Leichtigkeit und florale Noten.
- Herkunft: Südfrankreich
- Typisch: zart duftend (rote Johannisbeere, Blüten), wenig Alkohol
- Perfekte Rebsorte für helle, elegante Provence-Rosés
☼ Syrah – der kleine Rebell
Ein Schuss Syrah macht Rosé aufregender: Pfefferwürze, dunkle Frucht, manchmal ein Hauch Brombeere oder Veilchen.
Ideal, wenn der Rosé mehr Biss haben soll.
- Herkunft: Rhône-Tal
- Typisch: Würze, schwarze Johannisbeere, Kräuter
- Wird im Languedoc oft eingesetzt, um mehr Charakter und Tiefe zu erzeugen
☼ Mourvèdre – der Charakterkopf
Mourvèdre bringt Struktur, dunkle Töne und Ernsthaftigkeit.
In kleinen Dosen macht er Rosé spannend – ohne ihn wäre vieles einfach nur „nett“.
- Herkunft: Spanien (Monastrell) → berühmt als Mourvèdre in Bandol (Provence)
- Typisch: dunkle Kirsche, schwarze Oliven, Lorbeer
- Erhöht Lagerfähigkeit und Komplexität von hochwertigen Rosés
☼ Vermentino – die Duftfee
Vermentino (in der Provence oft „Rolle“ genannt) bringt frische Zitrusnoten und eine salzige Meeresbrise ins Spiel.
Ideal für superduftige, elegante Rosés mit Frischekick.
- Herkunft: Ligurien/Korsika/Sardinien
- Typisch: Limette, Grapefruit, Kräuter, salzige Mineralität
- Kleine Beimischung in der Provence erlaubt → macht Rosé lebendiger und duftiger
❝ Fun Fact: In der Provence dürfen Winzer:innen kleine Mengen Weißweintrauben (Rolle) in den Rosé einbauen – damit du schon beim ersten Duft denkst: Meer, Lavendel, Urlaub. Wo bleibt mein Sonnenhut?
Hier warten Flaschen darauf, nicht nur verkostet, sondern erlebt zu werden.