Den ältesten bisher bekannt gewordenen Braubetrieb gab es in der Rakefet-Höhle im Gebiet der Natufien-Kultur vor rund 13.000 Jahren. Das älteste überlieferte Bierrezept ist ca. 5000 Jahre alt und stammt aus China. Frühe Nachweise für Bier gibt es aus dem altmesopotamischen Raum. Die Ägypter ließen halbfertig gebackenes Brot mit Wasser vergären und bekamen so eine Art Bier. Die Kelten kannten mehrere Biersorten, insbesondere das weit verbreitete korma bzw. curma, ein einfaches Gerstenbier, und die cervisia bzw. cervesia (vgl. spanisch cerveza), ein Weizenbier mit Honig für die wohlhabendere Bevölkerung.
Im Mittelalter wurde Bier noch aus sehr vielen unterschiedlichen Zutaten gebraut. Es wurde Bier überwiegend mit obergäriger Hefe gebraut. Erst zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert wurden die Kräuterbiere in Mitteleuropa zunehmend vom Hopfenbier verdrängt.
Die heute scherzhaft gebrauchte Bezeichnung des Biers als „flüssiges Brot“ hat einen ernsthaften historischen Hintergrund: In früheren Zeiten galt Bier als geeignetes Getränk für Kinder, da es einen geringeren Alkoholgehalt hatte und durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war, was vom damaligen Trinkwasser nicht behauptet werden kann. In Zeiten von Missernten und Hunger war es wegen seines Kaloriengehalts eine wichtige Ergänzung der oft knappen Nahrung, da minderwertiges Getreide nicht weggeworfen werden musste, sondern durch das Bierbrauen halbwegs genießbar wurde. Im 17. Jahrhundert übernahmen Mönche den Begriff für ihr Fastenbier, denn flüssige Nahrung bricht das Fasten nicht.
Angesichts des hohen Bierkonsums im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Bier für den städtischen Fiskus und die um 1500 entstehenden Landessteuerbehörden von großem Interesse. Bereits im Spätmittelalter wurden fast überall Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier erhoben.
In Deutschland wird Bier nach der Bierverordnung von 2005 basierend auf dem Biersteuergesetz, umgangssprachlich als Reinheitsgebot bekannt, gebraut. Bier ist das in Deutschland und vielen anderen Ländern meistkonsumierte alkoholische Getränk.
In Österreich geht die gewerbliche Erzeugung mit der Brauerei Hofstetten in Oberösterreich auf das Jahr 1229 zurück. Im weiteren Mittelalter entstanden zahlreiche Klosterbrauereien, die erst im 15. und 16. Jahrhundert durch Hausbrauereien zurückgedrängt wurden. Wurde bis in das 19. Jahrhundert Bier mit obergäriger Hefe produziert, änderte sich das mit der Erfindung von Presshefe durch Mautner schlagartig. Mit dem Schwechater Lagerbier wurde Österreich eines der bedeutendsten Bierexportländer. Die österreichischen Brauer erzielten bei der Weltausstellung Paris 1867 zahlreiche Preise. Wurde in den Weingegenden früher wesentlich mehr Wein als Bier getrunken – in Wien waren es 1732 dreimal so viel Wein wie Bier – so änderte sich das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. In der Zeit des Vormärz Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Bier ein Modegetränk der Intellektuellen, Beamten, Studenten und Künstler. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lag der durchschnittliche Bierverbrauch in Österreich pro Kopf bei etwa 105 Liter im Jahr, wobei das Lager und das Märzen die häufigsten Sorten sind. Auf Grund der langen Geschichte der Biererzeugung wurde das Getränk in das Register der Traditionellen Lebensmittel aufgenommen.
Auch Belgische Biere gehören zu den sortenreichsten der Welt. Die Ursprünge des belgischen Bierbrauens gehen auf die Zeit vor dem Mittelalter zurück.
Entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Sortenvielfalt hatte das belgische „Vandervelde-Gesetz“ von 1919, das den Verkauf von Spirituosen in Bars verbot, und damit eine Nachfrage nach Bier mit einem höheren Alkoholgehalt erzeugte. Das Vandervelde-Gesetz wurde erst 1983 aufgehoben.
Die besondere Bedeutung von belgischem Bier wird auch von Bierexperten wie Michael Jackson hervorgehoben. Obwohl die Bierproduktion in Belgien heute von ABInBev, der größten Brauereigruppe der Welt, und Heineken bestimmt wird, gibt es etwa 280 weitere Brauereien im Land, die ungefähr 500 eigenständige Biere herstellen. Zusammen mit speziellen Bierarten und Handwerksbraukunst gibt es mehr als 1000 belgische Biervarianten.
Im November 2016 wurde das Belgische Bier in die Liste des immateriellen Kulturerbes als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Im Jahr 2018 wurden in deutschen Brauereien 87 Millionen Hektoliter alkoholhaltiges Bier produziert, 24 Millionen Hektoliter jeglicher Art (incl. Hefeweizen) kamen aus Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 19 Millionen Hektoliter (eingeschlossen Alt und Kölsch). Von den insgesamt 1539 erfassten Braubetrieben bilden die 853 kleinen Betriebe mit weniger als 1000 hl/ Jahr die größte Gruppe. 2017 entstanden 85 neue Betriebe mit unter 1000 Hektoliter.